Herzinsuffizienz & Devicetherapie
Die Herzschwäche, medizinisch Herzinsuffizienz genannt, ist eine der bedeutendsten Herz-Kreislauferkrankungen in der westlichen Welt. Verschiedene Behandlungsoptionen stehen zur Verfügung, darunter auch elektronische Implantate, sogenannte Devices.
Kontakt
Vielfältige Therapieoptionen bei Herzschwäche
Herzinsuffizienz, also Herzschwäche, ist die wichtigste stationäre Aufnahmediagnose bei Herz-Kreislauferkrankungen in der westlichen Welt. Hinsichtlich des Sterblichkeitsrisikos ist sie mit den bösartigsten Tumorerkrankungen vergleichbar. Ihr kommt also eine erhebliche und zunehmende (Alterspyramide) gesundheitsökonomische Bedeutung zu.
In kaum einem anderen Bereich konnten in den letzten 20 Jahren Erkenntnisse der Grundlagenforschung so in die klinische Anwendung übertragen werden wie bei Herzinsuffizienz. Große randomisierte Studien bilden heute eine solide evidenz-basierte Grundlage in der Behandlung dieser schwerkranken Patienten.
Implantation von Unterstützungssystemen
Neben gesunder Lebensführung, Bewegung und einer ausgefeilten Medikamentenbehandlung sind elektronische Implantate, sogenannte Devices, bei vielen Patientinnen und Patienten sinnvoll und nach den aktuellen Leitlinien indiziert. Diese Devices schützen vor dem plötzlichen Herztod, der Haupttodesursache herzinsuffizienter Patienten, und können auch die Pumpfunktion verbessern (bei verbreitertem QRS-Komplex –Linksschenkelblock).
Implantierbare Defibrillatoren ohne oder mit Resynchronisationstherapie (CRT; biventrikuläre Stimulation) gehören zu den am meisten Verwendung findenden Implantaten und werden im Albertinen Herz- und Gefäßzentrum routinemäßig implantiert.
Zusätzlich kommen neue Hoffnung machende Systeme zum Einsatz (Kardiale Kontraktilitätsmodulation – CCM, Vagusstimulatoren, Atemstimulatoren). In der Nachsorge dieser komplexen Systeme setzen wir – natürlich in Kooperation mit den niedergelassenen Kollegen – auf die Telemedizin. Defibrillatoren, CRT-Systeme usw. sind nämlich nicht nur in der Lage zu therapieren, sie registrieren auch vielfältige Signale des Körpers wie Bewegungen, Flüssigkeitshaushalt, Rhythmusstörungen etc. Warnmeldungen werden dann bei Über- oder Unterschreiten bestimmter Grenzen per Funk übertragen, können unser Herztentrum zeitnah erreichen und eine Reaktion auslösen.
Zusammenarbeit mit der Herzchirurgie
Herzchirurgische Möglichkeiten des Eingreifens sind ebenfalls zu bedenken, z.B. bei Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, der sogenannte koronaren Herzkrankheit, oder Herzklappenproblemen. Dies wird direkt mit den Spezialisten der Herzchirurgie im Albertinen Herz- und Gefäßzentrum besprochen und ein entsprechender Behandlungsvorschlag im Herzteam erstellt.
Sollten alle Maßnahmen keine ausreichende Lebensqualität ermöglichen, kann die Anmeldung zur Herztransplantation oder auch die Implantation von mechanischen Blutpumpen (Kunstherzen, Assist-Devices, LVAD) erfolgen. Letztere Möglichkeit wird an Bedeutung zunehmen, da in Deutschland ein erheblicher Mangel an Spenderorganen besteht und die Kunstherzen immer besser funktionieren.