Die Kardiologie im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus feiert 2019 zehnjähriges Bestehen als eigenständige Klinik. Seit Januar 2009 wurden stationär mehr als 33.000 Patienten herzmedizinisch unter der chefärztlichen Leitung von Dr. Matthias Gasthaus im Amalie versorgt.

„Die neue Klinik ist nicht aus dem Nichts entstanden“, erklärt Dr. Gasthaus im Gespräch mit albertinen aktuell. „Bereits seit 2003 haben wir innerhalb der damaligen Abteilung für Innere Medizin auch verstärkt Herzpatienten versorgt. Aber es wurde immer deutlicher, dass es der Struktur einer eigenständigen Klinik bedurfte, um die rasanten Fortschritte in der Kardiologie auch in der Klinikorganisation abzubilden. Dass dieses 2009 mit der Gründung der neuen Klinik gelungen ist, dafür danke ich Frau Professor Koop sehr, mit der ich die gesamte Innere Medizin mit den Schwerpunkten Gastroenterologie und Kardiologie in großer Kollegialität verantworte.“ Hinzu kam die tatkräftige Unterstützung beim Aufbau der neuen Abteilung durch Dr. Peter Kremer als damaligem Chefarzt der kardiologischen Klinik im Albertinen Krankenhaus. Auch mit seinem Nachfolger, Prof. Dr. Karsten Sydow, arbeitet Dr. Gasthaus eng zusammen.

Das Leistungsspektrum der Kardiologie im Amalie umfasst die Behandlung eines breiten Spektrums kardiologischer Krankheitsbilder wie etwa der Koronaren Herzkrankheit (KHK), der Herzschwäche oder den Herzrhythmusstörungen. Ausgewiesene Schwerpunkte sind unter anderem die besonders schonende Koronarintervention über das Handgelenk (die sogenannte radialis) anstatt der Leiste, die Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren sowie die Behandlung von Herzrhythmusstörungen mithilfe von Verödung (die sogenannte Elektrophysiologie). Als Teil des Albertinen Herz- und Gefäßzentrums profitieren Patienten von der engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Standorten in Volksdorf und Schnelsen. So gehören Fallbesprechungen mit den Herzchirurgen um Professor Dr. Friedrich-Christian Rieß im Albertinen Krankenhaus zum Standard. Gemeinsam wird über die beste Therapie für den Patienten entschieden, die im Falle einer operativen Behandlung in der renommierten Albertinen-Herzchirurgie etwa die komplett-arterielle Bypassversorgung am schlagenden Herzen oder die Rekonstruktion einer Herzklappe umfasst.

Seit 2013 verfügt die Kardiologie im Amalie über ein komplett neues Herzkatheterlabor mit zwei modernen Messplätzen, wovon einer für elektrophysiologische Behandlungen eingesetzt wird. Dr. Thomas Zerm, leitender Arzt des standortübergreifenden Departments für Elektrophysiologie besitzt eine langjährige auch internationale Erfahrung bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Dr. Gasthaus: „Ebenso zeichnet unsere Kardiologie eine hohe pneumologische Expertise aus, die es ermöglicht, Erkrankungen, die sowohl von der Lunge als auch vom Herzen herrühren können, klar zu identifizieren und sachgerecht zu behandeln.“ Seit dem vergangenen Jahr verfügt die Klinik zudem über eine sog. Chest Pain Unit – eine Brustschmerzeinheit – in der Brustschmerzen unklarer Ursache schnell und kompetent abgeklärt werden können. Im Falle eines Herzinfarktes kann dies lebensrettend sein. Die Brustschmerzeinheit trägt nicht zuletzt dem Umstand Rechnung, dass im Amalie immer mehr vor allem auch kardiologische Notfallpatienten behandelt werden. So ist die Zahl der hier versorgten Patienten mit Herzinfarkt gegenüber 2014 um rund 30 Prozent angestiegen.

Christian Quack, Geschäftsführer im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus: „In den vergangenen zehn Jahren hat sich unsere Kardiologie einen hervorragenden Ruf sowohl bei Patienten als auch in der Ärzteschaft erarbeitet. Die Entwicklung der Herzmedizin im Amalie ist eine Erfolgsgeschichte, zu der ich herzlich gratuliere! Ich danke Herrn Dr. Gasthaus und seinem Team sehr für die geleistete Arbeit und sehe den kommenden zehn Jahren mit Freude entgegen!“